1° Grand Prix

Der erste Grand Prix Austria fand am 12. und 13. März in Salzburg statt. Die Stadt ist nicht nur für die Musik berühmt, es befinden sich in ihr auch einige der ältesten Eisdielen Europas. Außerdem war Salzburg eine strategische Wahl, weil es auf halber Strecke zwischen Stuttgart, dem Standort des bekannten Grand Prix Gelatissimo, den unsere Zeitschrift seit mittlerweile zehn Jahren organisiert und Wien liegt, der Location des nächsten Wettbewerbs. 

Der Wille, an einen recht kleinen Markt zu glauben, der jedoch große Möglichkeiten bietet, trug Früchte und die von unserem Direktor Marco Levati und den 40 beteiligten Sponsoren getätigten Anstrengungen haben sich eindeutig ausgezahlt. 

Es gab 46 Teilnehmer, die sich in einem Saal des Hotels Heffterhof trafen, der zum Zweck in ein Labor umgewandelt wurde. Dank der von den technischen Sponsoren Valmar und Tecfrigo zur Verfügung gestellten Geräte wurden mehr als 138 kg Eis hergestellt. Das war wirklich ein ausgezeichneter Anfang, denn es handelte sich um die erste Veranstaltung, die im ehemaligen habsburgischen Territorium stattfand.

Am Sonntagvormittag, 12. März traten die Teilnehmer im Wettbewerb der Sorte Erdbeere gegeneinander an. Am Nachmittag hingegen verbreitete sich im Saal der herrliche Duft nach Schokoladeneis. 

Als das Eis fertig war, sorgte eine eigens formierte Vorjury für die Auswahl der besten sechs Erdbeereis- und Schokoladeneisproben, die in Folge von einer Expertenjury bewertet wurden. 

Das erfolgte durch eine öffentliche Bewertung mit Nummern (von 6 bis 11) und als bestes Erdbeereis wurde jenes von Alen Dobras - ICEZEIT Production & Trade GmbH - Bergheim ausgewählt. Mit dem gleichen Mechanismus wurde auch der beste Gelatiere bei der Herstellung von Schokoladeneis nominiert, nämlich Alfiero Conte - Gelati Conte - Friedrichshafen, der in 10 Jahren bereits zwei Mal den Grand Prix Gelatissimo in Stuttgart gewonnen hatte. Um jedoch die rote Vespa zu erobern, den wertvollen Preis des Wettbewerbs, mussten die 12 Finalisten erneut die Ärmel hochkrempeln und im Wettbewerb der Sorte Aprikose ihr Bestes geben. 

Eine schwierige Herausforderung, aufgrund der gewählten Frucht, die einen zarten Geschmack aufweist, der nicht einfach zu unterstreichen ist. Die 12 Eischampions haben jedoch die Erwartungen nicht enttäuscht. 

Nochmals hat eine Vorjury jene fünf Proben ausgewählt, die dann von der Jury bewertet wurden, welche sich aus Andrea Vanin (La Cialcon), Fabio Soldati (Nappi), Claudio De Toffol (Rogelfrut), Roberto Veronesi (Fugar) und Diego Dal Pont (Disaronno Ingredients) zusammensetzte. 

Die Unmöglichkeit, die Identität jener Teilnehmer zu kennen, die bewertet wurden, hat zur Transparenz der gesamten Veranstaltung beigetragen und nebenbei auch für Spannung gesorgt. Möglich wurde das dank der Anbringung einer geheimen Nummer am Eisbehälter, die mit der Nummer am Umschlag kombiniert war, in dem sich der Name des jeweiligen Teilnehmers befand.

Spannend war auch eine ex aequo Positionierung aufgrund der die Jury ein zweites Mal wählen musste. Am Ende hat in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit nur einem Punkt Vorsprung Flaureta Ejupi - Gelateria del Paese Gmbh - Wien gewonnen. 

Diesmal hat eine Frau gesiegt, was ein Zeichen dafür darstellt, dass auch in der Eisbranche, einem typisch männlichen Ambiente, Frauen eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Sie kehrte mit der Vespa in ihre Eisdiele nach Wien zurück, wo, wie es der Zufall will, im nächsten Jahr die zweite Ausgabe des Grand Prix Austria stattfinden wird. Die Gewinnerin blickt auf eine schöne Geschichte zurück: Sie ist die Enkelin eines mazedonischen Gelatiere, der bereits in den 60er Jahren in Wien Ruhm erlangte.

Bei der zweiten Ausgabe des Wettbewerbs, der den deutschen, österreichischen, ungarischen, tschechischen, slowakischen und slowenischen Markt vereint, wird mit einer Hausmesse, bei der alle Firmen der Branche die Gelatieri der Gegend treffen können, ein neues Format Premiere feiern. Genau dieses Format wurde mit Erfolg vor wenigen Wochen beim Gran Premio Helado in Malaga erprobt. Unter diesen Voraussetzungen bleibt uns nur auch für das nächste Jahr das Allerbeste zu erwarten.